Oesterreichs Energie: Stromnetze benötigen Investitionsschub
Einen Investitionsschub für die österreichischen Stromnetze fordert Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der E-Wirtschaft.
E-Control-Kostenschätzung von 8,7 Mrd. Euro zu niedrig
Die am 10. Juni veröffentlichte Kostenprognose der Regulierungsbehörde E-Control von 8,7 Milliarden Euro bis 2020 hält man in der E-Wirtschaft für zu niedrig. „Das ist sicher die absolute Untergrenze, denn darin sind nicht einmal die vollen Kosten für die Einführung der Smart-Meter enthalten. Der Nachholbedarf aus den vergangenen Jahren ist ebenfalls nicht berücksichtigt“, erklärte Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie.
Österreich hinkt bei den Investitionen in die Netze deutlich hinter anderen Ländern nach. Schmidt: „Während in Österreich die Aufwendungen für die Netze weiter zusammengestrichen wurden, haben andere Länder bereits wieder deutlich investiert“. Zusätzlicher Finanzbedarf entsteht, weil der Ausbau der Stromproduktion aus Wind und Sonne deutlich schneller vor sich geht, als noch vor einigen Jahren erwartet wurde.
Hoher Investitionsbedarf bei Zählern und Stromnetzen
Auch der Aufbau intelligenter Netze werde hohe Investitionen erfordern. Oesterreichs Energie hat in den vergangenen Jahren mehrmals eine Investitionsoffensive im Netzbereich gefordert, um die Qualität und Sicherheit der heimischen Stromversorgung abzusichern. Allein bei „intelligenten Zählgeräten“ sieht Oesterreichs Energie einen Investitionsbedarf von 1,6 bis zwei Milliarden Euro. Der Aufbau von intelligenten Stromnetzen, sogenannten Smart Grids, werde zusätzlich mehrere Milliarden Euro kosten. Schmidt: „Auch die Betriebskosten der Netze steigen durch die umfangreichen Meldepflichten und neuen Anforderungen bezüglich Datenübertragung.“