Auch in Österreich sind Erdwärmepumpen, die Wärme aus dem Erdreich nutzbar machen, als energiesparendes Heizsystem weit verbreitet. Denn moderne Wärmepumpenanlagen kosten heutzutage nicht mehr als konventionelle Heizungsanlagen.
Allerdings sollten bei der Vergleichsberechnung, auf die Laufzeit gesehen, auch Nebenkosten berücksichtigt werden. Dazu gehören die gesamten Investitionskosten wie zum Beispiel Schornstein, Brunnenanlagen, Kessel und Öltankanlagen. Auch Betriebskosten für die Anlage, wie beispielsweise Wartungsdienste und Rauchfangkehrer, sind zu berücksichtigen. Hinzu kommen natürlich Verbrauchskosten, etwa für Gas, Strom und Heizöl.
Es lohnt sich, bei regionalen oder überregionalen Energieversorgern nach dem Tarif für Erdwärmepumpen zu fragen. Hier bieten die meisten Versorgungsunternehmen günstige Sondertarife an, sodass sich umweltbewusstes Bauen auszahlt. Üblicherweise liegen diese Sondertarife weit unter den aktuellen Strompreisen. Um sie nützen zu können, ist ein zusätzlicher Zähler erforderlich.
Um die Kosten für eine Wärmepumpe abzuschätzen, sollte man den bisherigen Heizverbrauch berücksichtigen – am besten aufgrund von Rechnungsunterlagen. Auch die zu beheizende Fläche sollte berücksichtigt werden, sofern sie sich verändert. Im Schnitt lässt sich bei einer ca. 180 qm großen Fläche eine Heizleistung von 9 kW veranschlagen. Hinzu kommen Anlagenlistenpreise inkl. Regelung, Pufferspeicher und Umwälzpumpe, sowie Kosten für die Erschließung der Wärmequelle und das Wärmeverteilsystem.
Für eine umweltfreundliche Heizungsanlage ergeben sich daraus Durchschnittskosten von ca. 33.000 bis 45.000 €. Enthalten sind hier die Luft-Wärmepumpe für Heizung und Brauchwarmwasser, die Erdwärmepumpe für Heizung und Brauchwarmwasser, die Grundwasser-Wärmepumpe für Heizung und Brauchwarmwasser, die Erdwärmesonden und Erdwärmekollektoren, Brunnenanlage sowie Grundwasserwärmepumpen. Alle genannten Preise verstehen sich als Durchschnittswerte inkl. Mehrwertsteuer. Die gültigen Festpreise sind bei den einzelnen Anbietern zu erfragen und können je nach Region variieren.
Auf den ersten Blick wirkt das komplette Erdwärmepumpen-Anlagensystem viel teurer als eine konventionelle Heizungsanlage. Doch vom ersten Tag der Inbetriebnahme des Heizungssystems an werden die Heizkosten auf etwa die Hälfte reduziert. Denn geheizt wird hier vor allem durch kostenlose, gespeicherte Solarenergie aus der Umwelt.
Insgesamt ist es also immer günstiger, mit umweltfreundlicher und kostenloser Sonnenenergie zu heizen. Langfristig sind Heizungsanlagen, die Gas oder Strom verbrauchen, um einiges teurer.